Wir verbinden Konduktive Arbeit mit der Pädagogik nach Montessori
Das System der Konduktiven Förderung wurde von dem ungarischen Arzt András Pető speziell für Menschen mit cerebralbedingter Beeinträchtigung der Motorik und Sensorik entwickelt. Es zeichnet sich dadurch aus, dass es die verschiedenen Lebensbereiche ganzheitlich zusammenführt und Entwicklung nicht eindimensional betrachtet. Hier ist Therapie – vor allem Physio- und Ergotherapie sowie Logopädie – eng mit Allgemeinbildung und Übungen des alltäglichen Lebens verbunden. Es geht darum, ein Umfeld zu schaffen, in dem größtmögliche Teilnahme möglich ist und Selbstständigkeit entwickelt werden kann. Dabei werden Menschen mit und ohne Beeinträchtigung angesprochen, weil es um ein inklusives Zusammenleben geht, in dem sich alle entfalten können. Für die Elementar- und Schulpädagogik bedeutet dieses Konzept einen gleichberechtigten Zugang zu Bildung für alle und das Erkennen sowie Überwinden vorhandener Barrieren.
Dieser Ansatz trifft im Kern auch das Konzept der Pädagogik von Maria Montessori und lässt sich somit ausgezeichnet verknüpfen. Die italienische Ärztin und Reformpädagogin entwickelte Anfang des 20. Jahrhunderts eine anthropologisch-biologische Theorie, auf deren Grundlage sie eine erzieherische Praxis ableitete. Wie in der Konduktiven Förderung steht dabei das Kind mit all seinen individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen im Zentrum.
Wir verbinden beide Ansätze, indem wir eine vorbereitete Umgebung schaffen, in der sich Kinder je nach Entwicklungsstand und Vermögen angeleitet oder in Freiarbeit entfalten können. Die Kinder lernen unabhängig von Alter, Herkunft und Schweregrad der Beeinträchtigung ihre Lebenssituation so eigenaktiv, bewusst und selbstbestimmt wie möglich solidarisch zu meistern. Dabei unterstützen unsere engagierten Fachkräfte aus heil- und inklusionspädagogischen, pflegerischen und therapeutischen Berufsgruppen.